Max Oppenheimer "6 : 0 für Abadie"

71 - verkauft/sold

Unbekanntes Plakat von Max Oppenheimer:

71 6 : 0 für Abadie
Abadie Papier Gesellschaft, Wien. Plakat nicht bezeichnet, zugeschrieben an Max Oppenheimer (MOPP), Österreich 1936. Lithographie u. Druck Papier- & Blechdruckindustrie, Wien.
Größe ca. 250 x 188 cm. Plakat in 4 Teilen gedruckt.
War gefaltet, kleine Einrisse im Rand und den Faltstellen, wenige kleine Fehlstellen im weißen Rand, im unteren rechten Plakatviertel eine horizontale Faltstelle gebräunt. Schöner, farbfrischer Druck. Code 11071
Farbabb. in Bernhard Denscher: Kunst & Kommerz. Zur Geschichte der Wirtschaftswerbung in Österreich. Wien 1985. S. 108 Nr. 113. Denscher schreibt dort: "Die Szene am Fußballplatz ‚6 : 0 für Abadie‘ erinnert im Inhalt an die Zeit des österreichischen Wunderteams, formal ist es beeinflusst von der Entwicklung der damaligen sogenannten ‚freien Kunst‘ (Nr. 113). Das Plakat wurde in Wien ab dem 16. März 1936 in einer Auflage von 350 Stück verbreitet."
Oppenheimer hatte bereits während seiner Berliner Zeit Sportthemen gemalt (Fußballspieler, Sechstagerennen; WVZ 165, 186). Auffallend sind die stilistischen Ähnlichkeiten des Plakats zu den 2 Bildern "Orchester" an dessen zweiter Fassung Oppenheimer in Wien seit 1934 arbeitete (WVZ 295; 1. Fass. WVZ 152). Insbesondere die Darstellung der Köpfe zeigt Parallelen. Der Geiger aus der 1. Reihe, 3. von links scheint Modell für den linken Mann der Dreiergruppe im Vordergrund des Plakats gestanden zu haben u. auch die weniger detailliert ausgearbeiteten Gesichter der im Orchesterhintergrund Sitzenden zeigen Ähnlichkeiten zur Menge der im Plakathintergrund Stehenden. Die im Plakat verwendeten "Signalfarben" der Dreiergruppe: Dunkelblau und Rotbraun finden sich ebenso als bestimmende Farben im „Orchester„ 1. u. 2. Fassung aber auch in 3 bedeutenden Lithographien Oppenheimers, Pabst L 14, L 15 u. L 22. Die Ähnlichkeit in der dortigen Darstellung der Hände der Geiger zu den Händen der Dreiergruppe im Plakat ist augenfällig. Oppenheimer könnte sich aufgrund seiner schlechten finanziellen Situation um 1935 zur Annahme dieses Plakatauftrages entschlossen haben und hätte somit ein überzeugenendes Werk geschaffen.
WVZ von Marie-Agnes von Puttkamer: Max Oppenheimer 1885-1954. Leben u. malerisches Werk. Wien 1999.
Michael Pabst: Max Oppenheimer. Verzeichnis der Druckgraphik. München 1993.


[ Back to Index Catalog 11 ]

[ Top ]